Fecha de publicación: 15 de junio de 2015
Der Schweizer Industrie fehlen Tausende junge Mitarbeiter
Viele Mitarbeiter in den technischen Berufen werden in den nächsten Jahren pensioniert. Bis 2020 entsteht ein Fachkräftemangel von 75'000 Mitarbeitern.
100'000 Mitarbeiter in den technischen Berufen gehen in den nächsten fünf Jahren in Pension und nur jeder vierte wird durch einen Jungen ersetzt werden können.
Schuld daran sei vor allem die Demographie, sagte Hans Hess, Präsident des Schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie-Verbandes Swissmem, im Interview mit der Schweiz am Sonntag. «Geburtenstarke Jahrgänge stehen vor der Pensionierung, und es kommen geburtenschwache Jahrgänge nach».
Neue Modelle gefordert
Die Industrie-Betriebe unternähmen zwar einiges, um die Attraktivität der technischen Berufe zu steigern. Aber sogar ein Wachstum von 20 Prozent in diesem Sektor reiche bei weitem nicht aus, um den Mangel in den nächsten zehn Jahren zu beheben.
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel gebe es auch noch viel Potenzial, um Teilzeitstellen für ältere Mitarbeiter anzubieten, sagte Hess weiter. «Viele Menschen würden im Alter gern ihr Pensum reduzieren, dafür vielleicht bis 70 mit einem Teilzeitpensum weiterarbeiten.» Hier müssten die Unternehmen neue Modelle fördern.
Neue «Lohn-Logik»
Der Swissmem-Chef fordert ausserdem ein Umdenken bei den Löhnen für ältere Arbeitnehmer. Die Logik «je älter, umso teurer» sei falsch. Damit dränge man die über 50-Jährigen aus dem Arbeitsmarkt.
«Die Selbstverständlichkeit, dass der Lohn bis 65 immer raufgeht, gilt es zu durchbrechen», sagte Hess. Der Leistungspeak vieler Menschen sei vielleicht bei 50 und solle es auch beim Lohn sein. Danach müsse der Lohn gleich bleiben oder da und dort auch zurückgehen.
Ausländische Spezialisten
Ungeachtet dieser Massnahmen bleibt die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie auf ausländische Spezialisten angewiesen. Gemäss Hess braucht es netto rund 5000 neue Arbeitskräfte pro Jahr.
Fielen diese Spezialisten aus dem Ausland weg, könnten viele Unternehmen den Standort Schweiz in Frage stellen. Deshalb seien sowohl die Personenfreizügigkeit mit der EU, als auch die Rekrutierungsmöglichkeit in Drittstaaten so wichtig für die Industrie.
Fuente: Tagesanzeiger, 14.06.15